Michael Labinsky
Texte, Literatur, Bilder, Gedichte

Bild als Symbol
Spuren ..Zeichen.. von 'Wahrnehmungen'?
@ BLB 2024


NICHT für 'Mode landscape' geeignet


diese Web - Seite habe ich angelegt, um Texte, Bilder, Literatur die (noch) nicht in die anderen (Teil-) Webseiten von mir einsortiert wurden, aber interessant sind, erst einmal zu erfassen. Für eine Rundumschau verweist sie auch auf die anderen Themen-Seiten von mir.


Vor weg

Wieso dieser Aufwand ?  diese vielen Bücher?
habe ich mich noch einmal gefragt,ob es mir mit den vielen Bücher gelingt, "es" "zusammen zu bekommen". Doch, ich komme meiner "Erzählung" näher!, einiges wird klarer.

Nach wie vor bin ich, lasse ich mich immer wieder von Texten, Bildern überraschen, inspirieren = anregen, anspornen, beflügeln, befruchten, begeistern, bereichern, beflügeln. So, dass ich nichts "wegtun" will.
##Kann man darauf verzichten, sich zu erzählen, Selbsterzählungen über sich zu generieren?
Ein Verzicht auf einen narrativen Selbstentwurf und auf die damit konstruierte Kohärenz hat die Selbstauflösung des Subjektes zur Folge. Denn die Konstruktionsarbeit an einem inneren Zusammenhang der Selbsterfahrungen ist unabdingbar, so in WOLFGANG KRAUS , Identität als Narration:, Die narrative Konstruktion von Identitätsprojekten* * Colloquium vom 22. 4. 1999
Ja, (auch) hier finde ich mich wieder- wieder als -meine Geschichten, mein persönliches Narrativ- ein normaler Vorgang. Diese Seite wird also "Verschiedenes" enthalten.

Wieder lesenswert: in N.Luhmann, S10

"Ein Beobachter kann nicht sehen, was er nicht sehen kann.Er kann auch nicht sehen, daß er nicht sehen kann, was er nicht sehen kann.
Aber es gibt eine Korrektur­möglichkeit: die Beobachtung des Beobachters."

Ja, ich bekam und bekomme Antworten von den Beobachtern = Literatur / Autoren die wiederum bei mir neue Beobachtungen / er- Kenntnisse in erstaunlicher Vielfalt provoziert / evoziert haben und immer wieder noch aus-lösen.
Danke -
von meinen Beobachtungen und den aus­gelösten Kaskaden - davon soll hier erzählt werden.

Dabei möchte ich mich soweit es mir gelingt- auch wenn ich 'es' wissen, klären, zur Sprache bringen möchte - von einem Text leiten lassen, der aufruft, nicht zu schnell etwas "fest­zuklopfen" , offen, zum hinhören, spüren, bereit zu sein.
Gibt es einfache Antworten ?, wird gefragt

"Doch genau das ist das Problem, wenn es darum geht, die Verfasstheit des Subjekts zu denken - ein Subjekt, das sowohl gesellschaftlich als auch biologisch konstituiert ist. [...] Das Symbol (ist) als schon immer eingebunden in ein Symbol­system zu denken, das uns sowohl bestimmt, sich in unserer Leiblichkeit einschreibt, doch das zugleich nie die Kluft zwischen Leib, körperlicher Erfahrung und dem sprachlichen Symbol auf­zulösen vermag" **
und
Indem wir dem individuellen Sprechen folgen , Nachfragen stellen und mitunter zum aus­führlichen Beschreiben auf­fordern, ko-konstruieren wir das Narrativ.
(Zitat aus:Katharina Rothe: Spannung halten im Denken S62-63. in: Orte des Denkens, siehe Literatur.)


Also... Stein auf Stein für mein Haus.

Plötzlich:
Texte wie ein ab-Schluss
eine Begegnung


"Man braucht Undeutbares, sonst ist man gar nichts" S252
"Worin besteht die beseelende Schönheit und Spreng­wucht unver­ständlicher Wörter inmitten gewöhnlicher Rede ? [...] Er sei, so Joyce, von dieser Technik ausgegangen, 'um eine Harmonie zu erreichen, die unsere Intelligenz erobert, ähnlich der Musik'".S236
" 'das Bild als Bild' als das Verschwundene, [...] als bildliche Anwesenheit des Abwesenden, als den eigentlichen Wesenskern des Bildes" S115
Clemens J.Setz: Die Bienen und das Unsichtbare, Suhrkamp

"Es geht[...] nicht darum, einen ver­steckten Sinn aufzuspüren [...]" sondern den "letztlich keinen Sinn ergebenden Signifikanten** zu finden und [...]so mit dem Realen als Unmöglichem, zu konfrontieren."
"Das Zeichen repräsentiert etwas für jemanden, es steht für jemanden anstelle von etwas."
"es geht also darum, den Sprung zu wagen ins Unbekannte, das noch nicht ist [...]" #
Es geht nicht darum, dass "primär Vergangenes wieder­her­gestellt" wird. Sondern, dass sich "die Möglichkeit eröffnet, sich neu zu schreiben; [...] dies allerdings nur in Form eines Palimpsests ++, denn dem Gesetz, dass das Begehren das Begehren des Anderen ist, kann das Subjekt nicht entkommen [...]."
Raymond Borens: Soll man heute noch deuten?, Psyche 69(1) S47-63
** Signifikant: Ausdrucks­seite oder Lautbild eines sprachlichen Zeichens (zB 'Oh', dagegen Signifikat 'Oh' als Inhalt /Bedeutung für zB "Überraschung", fett ML
++ Palimpsests: bezeichnet eine Manuskript­seite oder-rolle, die beschrieben war und von der durch Abschaben oder Waschen das Geschriebene wieder entfernt wurde, um sie erneut zu verwenden. nach WIKIPEDIA
# Ähnlich siehe Literatur zu ZEN-Buddhismus)


++ ein guter Hinweis, ein schöner Schluss !
Nun kann, sollte das "Über-Schreiben" starten, beginnen.

Dieser Text entstand noch vor dem "Abschluss".
Ich habe mich nochmals in das Buch "Schwarze Sonne" von Julia Kristeva vertieft.
Aber auch die Texte von
Evelyn Hanzig-Bätzing,
Heiner Hirblinger
und
HAYUTA GUREVICH haben mich sehr "berührt".
Eine wahre Schatztruhe für mich - Danke an alle!
Einzelheiten aus diesen Büchern siehe unter Literatur.

Hier nun noch einige weitere Beispiele von Julia Kristeva . Unter "Das diesseits realisierte Jenseits" S 107: Es geht um Trauer und die Möglichkeiten diese Trauer " aufzufangen".
als 1. wäre da "das Leiden zu benennen, zu steigern [...] darin zu schwelgen."
dann 2. über die Künste, als Künstler oder Kunst­kenner sich "einen sublimatorischen Zugriff auf das verlorene Ding zu sichern [...]". ( hierzu siehe Goethes 'Die Leiden des jungen Werther', ein Text der mich sehr beeindruckt hat ML)
Sie nennt 3. Prosodie als "Sprache jenseits der Sprache" und Polyvalenz "die das Benennen destabilisiert [...] und dem Subjekt die Chance eröffnet, den Nicht-Sinn oder den wahren Sinn des Dings zu imaginieren."
4. "Schließlich durch die psychische Ordnung des Vergebens: Identifizierung des Sprechers mit einem freundlichen, wohlwollenden Ideal ." ( z.B in der Religion Maria ML)[...].kursiv im Original
Prosodie:https://www.phonetik.uni-muenchen.de
die Beiträge der Dauer, Grundfrequenz, und Amplitude zur Bedeutung in der gesprochenen Sprache, auch:Die Zusammensetzung von Phonemen in Silben, Wörtern, Phrasen. Die Assoziation von Phonemen mit Tönen.
Polyvalenz als Synonym für Vielseitigkeit
Ich füge noch hinzu: 5. durch "Verstehen- Einsicht" in diesen Prozess des Suchens, von einem Standpunkt ..hm ich nehme wahr, sozusagen in eigenem Mitgefühl, besser Mentalisieren.
wunderbare Texte, ich muss an mich halten, hier nicht ganze Seiten zu zitieren, aber doch noch "Antworten" die mir sehr einsichtig, be - deutend waren, müssen hier genannt sein dürfen. Dann, ich wiederhole mich, wieder einer dieser mich faszinierenden Sätze:
Sie bringt "das Schöne" die "Trauer" und das Thema "Überleben",(fett ML) das wahr­scheinlich sehr ! wichtig war, ist, für mich in einen Zusammenhang.

" Kann das Schöne traurig sein" fragt Sie, und weiter "Hält die Schönheit es mit dem Vergänglichen und folglich der Trauer? Oder aber ist das schöne Objekt jenes, das nach Zerstörungen und Kriegen immer wieder zum Vorschein kommt, um davon zu zeugen, daß es ein Über­leben nach dem Tod(fett ML) gibt, daß Unsterblichkeit möglich ist?"
( wie nah mir dieser Text ist!)

In diesem Zusammenhang ein Auszug aus dem Kapitel VI Nerval, S 160
"Ein [...] bedrückender [...] Affekt zwingt, die Unentrinnbarkeit des Todes zu realisieren - des Todes der Geliebten und des mit ihr identifizierten Ichs[...]." (fett ML)


Dieser Text erinnert mich an meine Liebe zu meinem "Ding" / Zwilling?

ein weiterer Text von Ihr S 108
Die Primär­prozesse und die Idealisierung in Gang setzend, webt die Dynamik der Sublimierung um die depressive Leere herum und mir ihr ein Hyper-Zeichen **. Das ist die Allegorie als Verherrlichung dessen, was nicht mehr ist für mich jedoch eine höhere Bedeutung dadurch zurück-gewinnt, daß ich in der Lage bin, dieses Nichts als ein Drittes wieder­erstehen zu lassen, besser und in einer un­veränderten Harmonie, hier und jetzt und in alle Ewigkeit"
(** ist das der! Hinweis !!ML, fett= kursiv im Original)

S 109
"Wenn wir einmal durch unsere Melancholien hindurchgehen konnten und nun an dem Punkt sind, wo wir uns für die Leben der Zeichen interessieren, kann die Schönheit uns auch ergreifen und von jemandem zeugen, der auf glanz­volle Weise den Königsweg gefunden hat, auf dem der Mensch den Schmerz der Trennung transzendiert: den Weg der Versprachlichung des Schmerzes, bis hin zum Schrei, zur Musik, zum Schweigen und Lachen. "
S 110
Dann dieser Satz im Sinne des von mir genannten 'Auswegs', dem Bewusst-werden des Prozesses:
" Die Erfahrung der benennbaren Melancholie(im Original kursiv) öffnet den Raum einer Subjektivität, die notwendig heterogen ist und hin - und her gerissen zwischen den zwei gleich-notwendigen Polen der Opazität (Undurch­sichtigkeit ML) und des Ideals. [...] Eine subtile Alchemie der Zeichen [...] setzt nun ein, die unmittelbar erlebt wird als psychische Metamorphose des sprechenden Wesens zwischen Nicht-Sinn und Sinn, Satan und Gott, Fall und Wieder­auferstehung."
gibt es hier Ähnlichkeiten zu ZEN? ML Diese Texte fügen sich, deuten sich eng zu meinem "Narrativ" und dem dazu gehörigen Hintergrund, den ich hier nochmal erwähne:
( siehe dazu auch das unten-stehende Bild "Begegnung" das höchste Todes­angst ausdrückt und bei mir als Ergebnis / Spiegelung zwischen mir und meiner "Stell­vertreterin" ! nach einer Auf­stellung von meiner Seele damit verknüpft wurde.)

meine "Erinnerungen", bzw Erzählungen meiner Mutter / und Schwester:
# Versuch einer Abtreibung ?;
# bei der Geburt Heraus­gefallen auf den Boden;
# Der strenge?, ein-prägende, faszinierende Blick meiner todkranken! Oma von Geburt an bis ich ca. 4 Monate alt war, bevor wir ohne Sie zur Flucht aufbrachen;
/ dazu noch eine wichtige Einzelheit: nach 60 Jahren, als ich mit der Ahnen­forschung anfing, "begegnete" ich ihr wieder. Ich "musste" Sie tagelang ansehen, bevor ich sagte '~ Ich habe Dich und dein Schicksal gesehen, nun lass mich bitte los', aber ich spüre ihren Blick immer noch - so, als warte Sie auf eine Antwort'/
# 1x Verlust der Mutter bei der Flucht;
# 1x Verlust der Bezugs­person "Mutter" / Dänemark,/von 14 Monaten- 21 Monaten; (am Ende des II WK),
# Hineinfallen in eine stickende Kloake, in einem, außerhalb des Wohnbereichs stehendes, Toiletten­häuschen
# 1x Verlust des Vaters > keine Beachtung, als er aus der Kriegs­gefangen­schaft kam, bzw. die dann "wohl­wollende" Verschickung in ein Heim, für mich, meine Seele eine Verbannung = mach jetzt Platz für deinen Vater an der Seite der Mutter;
# Gewalt / Prügel von Mutter und Vater
diese Zeilen sind mir wie eine Lösung im Sinne von Bewusst-werden, heraus- treten-können oder auch Damit-nun-leben-können. im Nach hinein: ein weiteres Buch, Hinweis, der 'es' mir noch eindeutiger beschreibt, einleuchtender. siehe dazu in Literatur

Fuchs
tödliche Begegnung




NUN NACH einiger Zeit:
Ganz anders 'Gesehen' - ein neuer Ansatz

Ein Gespräch zwischen 'Einer Person' = die Versteht, sich 'auskennt' und gemeinsam Spüren Kann und einer 'anderen Person' die verwirrt ist', 'nichts / falsch' versteht oder etwas nicht richtig 'zusammenbringt' = in der Psycho­analyse 'Übertragung / Gegen­übertragung' genannt (ML) Eine ähnliche Übung erlaubt, erleichtert Situationen neu 'zu sehen' einzuordnen: 'Perspektiven wechseln und Konflikte lösen mit der s.g. Stuhltausch-Methode. Mit dem Wechsel in verschiedene zu verantwortende Positionen ('Stühle') zu der gleichen Gegebenheit lernt die Person die Situation aus verschiedenen Blick­winkeln 'zu verstehen', ja Empathie für eine andere Sichtweise zu entwickeln.
Das bedeutet aber, dass wir in der Lage sein müssen, unsere eigenen Gefühle 'wahrzunehmen' und sie im Kontext zu der jeweiligen Situation einordnen können. Auch der Begriff Ambivalenz gehört hierher: sich der wider­sprechenden Wünsche, Gefühle und Gedanken in dieser Situation bewusst zu sein und damit umgehen zu können.

An dieser Stelle möchte ich mir also einen Weg überlegen / testen unter dem Motto: was wollte, möchte mir ' der, die das Andere' ( mein Bild, Gedicht, Ereignis, besser wohl 'Erinnerung an ein Ereignis', sagen, zeigen um .., damit ich 'verstehe', Zusammen­hänge herstellen kann. Ich fokussiere mich dabei auf sowohl meinen Aspekt als Beobachter von außen, als auch auf mein inneres Geschehen UND möchte ! sehen, inwieweit ich dabei 'meine' übernommenen Rollen- = Muster bediene. (soweit die Theorie, in der Praxis schwierig, da ja meine hier gezeigten Bilder, Gedichte, wie ich schon sagte 'ohne Bewusstsein' über mich 'her-gefallen' sind.)
Ich entnehme diese Methode aus einer Reihe von Büchern, auch (für Laien) verständliche Literatur im Bereich der Psychoanalyse.
Bekannte Namen, Personen die noch heute publizieren sind z.B. Kernberg, Fonagy. (siehe auch unter meiner Literatur-Liste). Freud wird auch immer wieder zitiert, aber seine Annahme von 'Trieben' als Basis für das Geschehen in unserer Psyche ist inzwischen überholt bzw. weiter entwickelt worden. Das web hält reichlich Literatur­hinweise bereit um sich ggf. mit der Geschichte der Psychoanalyse zu beschäftigen oder auch nur einen Überblick zu erlangen.
Ich denke auch an eine Achtsamkeits-Übung wie z.B. beim Meditieren, hm, ich merke aber, ich will 'es' wissen, wenn ich auch 'langsam' zur Kenntnis nehmen sollte! das 'es' immer nur eine Umschreibung sein wird.

Und hier, beim Wissen-wollen, kann ich gleich mal anfangen. Wieso dieses Wissen-Wollen? Als Stichworte fallen mir ein: Es fehlt ein 'JA'. Klingt als ob es da keinen Zusammenhang gibt und erst Mal sehr abstrakt. Aber ist mir eben 'eingefallen'. Von der Wahrnehmung des Gefühls auf diese Fest­stellung her merke ich aber..hm, ich versuche 'es' vom Gefühl, körperlichen, ins bildliche zu übersetzen (zu imaginieren, siehe auch 'Focusing-Methode' : „Meine einfachste und kürzeste Antwort lautet: Focusing nenne ich die Zeit, in der man mit etwas ist, das man körperlich spürt, ohne schon zu wissen, was es ist“. (Gene Gendlin)) ich sehe mich 'umdrehend', wohin - sehe ich nicht, aber es ist eine (körperliche) Wendung um 180 Grad. Mir scheint - 'nach außen'. Vom Gefühl her ist es ein Öffnen - und dann auch taucht das Wort 'verlassen' auf, ein 'komisches' Gefühl im Rücken -hm- ...

Hier sollten einige Bemerkungen stehen zu den Methoden der Psyche fest-zu-halten, aus-zu-weichen. Nicht-sehen-wollen = abzuwehren. Nach dem Text einige Zeilen weiter oben, scheint mir das überflüssig zu sein. Ja, fast ist es so als wert sich da was. Aber trotzdem, eine Übersicht:
- Lügen: eine wichtige, positive Eigenschaft des Menschen, habe ich gelesen.
- Verleugnen - Verdrängung: ein so genannter 'reifer' Mechanismus > einfach mal was vergessen(ML)
- Verschiebung: Meinungen, Phantasien werden von einer Person auf andere Personen verschoben. Dadurch werden 'eigentlich' gemeinte Personen geschützt.
- Projektion: Hier werden eigene Affekte, Stimmungen, Meinungen anderen Personen zugeschrieben
- Introjektion: Abwehr von Bedrohung von außen, indem diese Einflüsse einer Person in die eigene Ich-Struktur eingebaut werden. Typisch dafür ist die Identifikation mit einem Aggressor.
- Spaltung in gute und böse Objekte: eine sehr 'schwere' Störung, 'primitive' Abwehr, entstanden in frühster Kindheit
(siehe auch im web, z.B. wikipedia)
Ich bin gespannt was ich gewinnen werde, wenn ich all diese Aspekte in mein Fragen einbaue!.


Literatur

  1. HAYUTA GUREVICH: Die Sprache der Abwesenheit in : Psyche - Z Psychoanal 66, 2012, 1074-1101 S 1074: Der Artikel beschäftigt sich mit dem Konzept der ‹Abwesenheit›. Es beschreibt einen Zustand, in dem, in einem Stadium vollkommener Abhängigkeit, die Umgebung dauerhaft nicht ansprechbar und nicht auf das Individuum eingestimmt ist ( siehe dazu auch BION. ML)
    Es bezieht sich auf Konzepte wie Mangel, Scheitern, fehlende Anerkennung, Übergriffe, Quälerei ( z.B geschlagen werden ML)
    "Der automatische Überlebens­mechanismus ist eine innere, inner­psychische Abwesenheit, eine Abspaltung von Teilen des Selbst", so in der Übersicht.

    Mit den folgenden Text­auszügen werde ich versuchen, das mir Wichtige "heraus zu schälen".

    Weiter heißt es in der Übersicht, dass "die innere Abwesenheit als Reaktion auf die Abwesenheit des Gegenübers geschaffen worden ist" und es nun darauf ankommt, dass diese "Abwesenheit anwesend" sein kann, dieser Zustand wieder­belebt werden kann, damit "abgespaltene Selbst­zustände" neu durchlebt und damit "Bedeutung, Versinn­bildlichung und Wertigkeit" erhalten.

    Als gut gesicherten, erforschten Hinter­grund wird auf die Arbeit von Daniel Stern hingewiesen. Daniel Stern dokumentierte über Filme das Verhalten zwischen Kleinkind und Mutter je nachdem wie sich die Mutter gegenüber dem Kind verhält.##
    Diese Arbeit ist, glaube ich, inzwischen ein Standard in der psychologischen Literatur. Einige wichtige, zusammen­fassende Auszüge:
    Zuerst wird die Mutter angewiesen, sich dem Kind zuzuwenden, es anzublicken, es anzulächeln. es ist "als ob sie beide zusammen ein einziges Lächeln lächelten." Dann wird die Mutter angewiesen den Kopf abzuwenden, nicht zu lächeln. Es lässt sich beobachten, dass das wie ein Schock für das Kind ist. "das Nicht-Lächeln der Mutter lassen sein Gesicht und Lächeln einfrieren". Durch diese - für das Kleinkind nicht verständliche Situation, entsteht das Phänomen der "Abwesenheit".
    "Das Lächeln hängt in der Luft, wie die aus­gestreckte Hand, die nicht ergriffen wird, ein ›Ding‹ , das verborgen werden muss. Das Einfrieren der Mutter, zusammen mit der Leere, die sie damit erschafft, ist gleichsam der hohle Mund ** des Kindes, Ausdruck un­befriedigter Bedürfnisse, einer inneren Leere." Aber dabei bleibt es nicht; es hat weitere schwer­wiegende Folgen: "Diese Abwesenheit ist ein schwarzes Loch [...] innen wie außen: Eine äußere Leere hat sich weit geöffnet und in eine Kraft verwandelt, die das Kind in sich hineinzieht." Es folgt "eine aktive Unter­werfung unter die (nicht-lächelnde) Mutter [...] Unweigerlich, unfreiwillig und verzweifelt ›leert sich‹ das Kind in die Leere ›aus‹, die die Mutter geschaffen hat, um aus eigener Kraft die Verbindung mit ihr aufrecht zu erhalten." der Autor verweist in diesem Zusammenhang auf das Buch von BION "Die tote Mutter" . Ich kann hier nicht alle Einzelheiten wiedergeben. Noch ein paar dieser Hinweise / Auf/ Klärung/en:
    Das eigentliche psychische Trauma ist damit die Abwesenheit, und dies schließt das Nicht- (an)erkennen dieser Abwesenheit durch den Erwachsenen ein."
    ** zum Thema Ding. ! hier mein Ding??
    ## Kommentar 1 im Text dazu: "Stern et.al (2002) verweisen auf die Psychische Funktion ›des Seins mit einem Gegen-über ‹, in der nonverbale und un­gegen­ständliche Anpassung ein implizites Gedächtnis formen, ein ›ungedachtes Bekanntes ‹,(Bollas) das die Psyche organisiert."
    Auch hier wieder ein Hinweis auf 'mein DING / Zwilling'?

    zum Thema "hohler Mund" siehe mein authentisches Erleben dazu (Beobachtung wie einer externen Szene: "eigenständige" Bewegung der Hand - Mund / Lippen-Gefühl wie an einer Brust - Gefühl der Sättigung im Magen),und die interessanten Bemerkungen bei Otto Rank in "Grundzüge einer Genetische Psychologie" 1927, S72ff, die mir wie eine Schilderung dieses Vorgangs erscheinen.
    hier lese ich auch über den Hass auf die Mutter wegen der verweigerten Befriedigung der Bedürfnisse und auch über den versuchten Ersatz einer Bedürfnis-Befriedigung über das Daumen lutschen, das bei mir, (wegen der Intensität?) zu einer Verformung des oberen Gaumens / Zahnreihe geführt hat.
    die anderen Texte zB. von Hanzig-Bätzing ergänzen, passen gut dazu zusammen. (fett ML)

     
  2. Julia Kristeva: Die Revolution der Sprache, suhrkamp 1978 S 210 " Doch was ist das Subjekt? Dies ist eine Frage deren Beantwortung noch aussteht. Das Subjekt ist nie, das Subjekt ist Prozeß der Sinngebung und stellt sich bloß als sinngebende Praxis dar".(kursiv im Original)

    S195 bezogen auf Hegel
    "So wird eine erste geheimnisvolle Bewegung, die der »unmittelbaren Gewissheit« , unterschieden von der tatsächlichen Verwirklichung des Bewußtseins in der Erfahrung, einem zweiten Moment, in dem die unmittelbare Gewissheit in die Präsenz des Bewußtseins überführt wird durch dessen Umkehrung, die sich sozusagen ungewußt vollzieht (»hinter seinem Rücken«)".

     
  3. Julia Kristeva: Schwarze Sonne Brandes & Apsel 1987 S 107:in "Das diesseits realisierte Jenseits": Es geht um Trauer und die Möglichkeiten diese Trauer " aufzufangen", zu sublimieren.
    siehe oben in diesem Zusammenhang:
    Mentalisierung oder auch Mentalisation ist ein Fachbegriff aus der Psychologie und Psycho­analyse. Er beschreibt die menschliche Fähigkeit, psychische (mentale) Zustände in sich selbst und bei anderen wahr­zunehmen und auf diese Weise das Verhalten anderer Menschen durch Zu­schreibung mentaler Zustände zu interpretieren („abzubilden“). Dabei wird nicht nur auf das Verhalten des Gegenübers eingegangen, sondern es werden zugleich Vor­stellungen darüber gebildet, welche Überzeugungen, Intuitionen, Gefühle, Ein­stellungen und Wünsche dem Verhalten des anderen zugrunde liegen könnten. Mentalisierung bedeutet gewissermaßen, am Verhalten „ablesen zu können, was in den Köpfen anderer vorgeht“, das Geschehen aus der Perspektive des anderen zu sehen (Perspektiven­übernahme). So ist es möglich, das eigene Erleben und Handeln sowie das des anderen reflexiv zu erfassen. Wikipedia


     
  4. Evelyn Hanzig-Bätzing: Selbstsein als Grenzerfahrung, Akademie Verlag, 1996 S1 "Je weniger das Subjekt sich, und das heißt das, was es wirklich ist, zu verwirklichen vermag, ein um so gesteigertes Bedürfnis nach Selbst­verwirklichung entwickelt sich in ihm." ein nicht leicht zu lesender Text,
    Es geht um Selbst­erfahrung- Bei-sich-selbst-Sein im Anderen, Ich werde mal nachsehen in wie weit es da Zusammenhänge zu dem Buch von Stephen Batchelor " Mit Anderen Allein" ( Buddhismus) gibt. / kursiv im Original
    In diesem Buch geht es um verschiedene Erklärungen von Objekt-Beziehungen in der Psychoanalyse, hauptsächlich zwischen Mutter und Kind, in den ersten Jahren mit Hinweisen, Zitaten zu / von Freud, Kernberg, Magret Mahler, Stern, Winnicott. Es wird das Phänomen "Borderline" beschrieben, umkreist, wo "die Beziehungen durch eine Fixierung auf jenen Zwischen­bereich gekennzeichnet sind".
    Dieser Zwischen­bereich wird in Hinblick auf den " 'inter­mediären Raum' " bei Winnicott, diesen " 'Erlebnis- und Erfahrung­sbereich', der zwischen dem Selbst- und dem Welt­vollzug des Menschen liegt" definiert.
    "die Fixierung [...] auf jenen Zwischen­bereich (ist daher) als gesunde Reaktion auf die krank­machende (Selbst-)Beziehung des Anderen zu verstehen."S 193
    S188: Diese Fixierung, " Zwischen­stellung des Selbst" wird als hier typische Abwehr benannt. Diese Abwehr entsteht "durch die sich der Wieder­annäherung des Selbst entziehenden Zuwendung der Mutter". " weil die Bewegung der Wieder­annäherung [...] ins Leere lief." Dieser Text muss sich in mir noch "entwickeln".
    Vielleicht hilft noch dieser Satz.S191
    Das Selbst ist frei in der "Distanz zu sich Selbst" " frei nicht nur vom An­gewiesensein realer Befriedigung, sondern auch und vor allem frei von der Total­präsenz des Anderen".
    Ist das ein Hinweis auf meine dänische "Mutter" bei der ich nochmal mit ca.13 Monaten "geboren" wurde ?
    siehe Text *Mutter: Du konntest mit 13 Monaten noch nicht laufen. Sie (die dän.Mutter) breitete die Arme aus- und da standst Du auf und liefst zu Ihr hin! Unglaublich,
    eine Annäherung an meine Mutter nach dem Verlust der dänischen "Mutter" *, fand - konnte auf Grund der seelischen Verfasstheit meiner Mutter nicht gelingen. 'was suchst Du' fragte meine Mutter mich nach diesem Verlust*; Ich: 'ich suche meine Mutter' !!.

     
  5. Heiner Hirblinger: Paulus und Freud, Psychosozial-Verlag, 2021
        Ein Diskurs über Religion. Gewalt und Unbewusstes in der Kultur
    In dem Buch wird auch  Kristeva zitiert, (in diesem Fall aus ihrem Buch "Die neuen Leiden der Seele, 2007".)
    S 228: es geht unter dem Titel IV Das Schweigen Gottes - »Wenn wir nicht mehr erzählen, sind wir geliefert«
    u.a. um "die psychische Präsenz eines nicht darstellbaren Gottes", Kristeva spricht von "einem »imaginären Vater«, der zwar (in einer sehr frühen Phase der Kindheit) in der Triade der Mutter-Kind-Dyade da ist, aber noch nicht [...] als Objekt [...] als Bild und Vorstellung repräsentiert werden kann. " Wichtig ist mir in diesem Zusammenhang, dass es dazu ergänzend heißt: " Die sich bildende »Nullstufe des Symbolhaften« [...] in der Entwicklung des kindlichen Selbst ist für die Ausbildung des späteren Ichideals un­ver­zichtbar und grundlegend"
    Bem ML: das bedeutet aber, dass die Mutter den "Vater" durch ihr Begehren vermittelt! , in verschiedenen Lit) Es folgen weiter sehr interessante Hinweise für mich. Etwa über die "imaginäre Vergegen­wärtigung" (des »Vaters«) die nur un­problematisch ist, wenn man um diese "weiß und reflektieren kann" dadurch realisiert man " die Position der eigenen Subjektivität
    im Sinne eines Seins für andere und durch andere in einem triadischen Modus."
    Und Wichtig! : dieser imaginäre Vater, darf nicht im "Modus symbolischer Gleichsetzung verwendet" werden, da er eben "kein »Objekt«" ist !.
    Bem fett ML Ein Text der mich "meinem uner­fahrbarem Vater", un­verständliche Gewalt ausübend und fern, näher gebracht hat

     
  6. Hilary Mantel: Sprechen lernen. Erzählungen. Aus dem Englischen von Werner Löcher-Lawrence. 156 Dumont, 2023.
    "Ich will nicht zynisch sein, aber eine unglückliche Kindheit ist ein Schatz für eine Schriftstellerin." Ich schreibe nicht, weil ich um Mitleid heischen will",so die Autorin. "Menschen durchleben weit Schlimmeres, ohne je davon etwas zu Papier zu bringen. Ich schreibe diese Sätze, um die Geschichte meiner Kindheit und meiner Kinderlosigkeit in den Griff zu bekommen; um mich zu lokalisieren, wenn nicht in meinem Körper, dann im schmalen Zwischenraum zwischen einem Buchstaben und dem nächsten, zwischen den Zeilen, wo die Geister der Bedeutung leben." wie ich mich hier wiederfinde! Danke.
     
  7. Aigner, Josef Christian: Der ferne Vater
    siehe u.a. unter http://roths- psychoblog.blogspot.de/ 2008/06/ bewältigungsstrategien-von-kindern.html, Zugriff 10/ 2024
     
  8. Austermann, Alfred R.; Austermann, Bettina: Das Drama im Mutterleib Der verlorene Zwilling
    Der Geschwisterkomplex https://www.psyche.de/ article/ ps_2017_ 09_0780-0811_ 0780_01.pdf. Zugriff 10/2024

     
  9. Laborde-Nottale, Élisabeth: Das zweite Gesicht, Eine psycho­analytische Studie über Hellsehen, Telepathie und Präkognition. deutsch: Klett-Verlag 1995
    Ich hatte gehofft hier etwas zu meinem Erleben 'In meinem Innern ruft mich meine Mutter 3-4 Stunden vor ihrem Tod' zu finden. Also das Thema 'Telepathie'. Ich habe ja dann nicht im Altenheim angerufen, weil ich dachte 'Blödsinn'. Erst dachte ich, paßt nicht, aber dann habe ich doch mögliche Zusammen­hänge gefunden: ( das kann damit zusammen-hängen, dass ich inzwischen 'offener', und! auch distanzierter auf meine Erlebnisse, Geschichten sehen kann)
    In dem Buch wird über eine Wahrsagerin erzählt. Die Autorin fragt nach den möglichen Ursachen ihrer Begabung und findet sie ihrer Ansicht nach (auch) in ihrer Kindheit:
    Die Wahrsagerin (W) erlebt in ihrer Kindheit mehrfach Gewalt, Miss­handlungen, wurde mehrfach verlassen. Bei W hat die frühe Trennung von der Mutter und dann die episodische Wieder­begegnung mit ihr, wohl eine besonders enge "Fusions­beziehung" bewirkt. UND, S41, "ihre Beziehung hätte die archaische Form einer furcht­erregenden Nähe (hier die 2. Mutter in Dänemark? bei mir) angenommen, bei der die Vorstellung des Verschlungen­werdens nicht fernliegt." (ML Thema Medusa)
    So diente M's "Lebens­geschichte das Hellsehen ihr von Kind an dazu, sich Vater und das Wiedersehen mit ihm vorzustellen, und das erlaubte ihr wohl die geographische Entfernung zwischen beiden zeitweilig zu vergessen" ( fettML) Das Hellsehen kann einen "Ausdruck für (ihre) lang­gehegte Hoffnung finden" [...] wieder zusammen(zu)kommen.
    Auch bemerkenswert; Die Autorin bringt eine befürchtete Aggression mit dem Hellsehen in Verbindung: so als ob W "[...]das Bedürfnis hätte, sich zu vergewissern, das sie fähig ist, etwas voraus­zusehen, und sich (so ML) vor einer neuen Aggression zu schützen.S39" (?? Gibt es da womöglich einen Zusammenhang zu meiner sehr affektiven Begegnung, meinem außergewöhnlichem Erschrecken in einer Aufstellung?
    S41: Die Autorin bezeichnet nun das Hellsehen von W, den Wunsch zu einer Beziehung bei gleich­zeitigem Schutz vor inzestuöser Nähe als " Sublimierung einer Tendenz [...](diesen) Beziehungs­modus zu wiederholen."
    und weitere Hinweise, über deren möglichen Zusammen­hang zu meinen Themen ich mir nochmal überlegen muss, die ich 'ablege' damit sie in mir 'arbeiten' können.
    Die Autorin über die Art von Wahr­nehmungen die die W zur Verfügung stehen. Es sind " Angaben über fragmentarische, aus dem Kontext (heißt? ML)gelöste Inhalte." Sie erklärt was darunter zu verstehen ist:
    was wahrgenommen wird "sind die sinn­tragenden (!ML) Grund­bestandteile der Information, die Signifikanten, nicht dagegen die Tempora und Modi, die die besondere Art des Realitäts­bezuges angeben."
    Bem. ML: Also nicht die konkrete, besser, als konkret erinnerte Situation!.
    Als Beispiel, in dem Buch genannt: eine W 'sieht' einen Olivenbaum. Wie sich dann heraus­stellt gibt es keinen Zusammenhang dazu. Aber der Sohn des Fragenden heißt Olivier. Das erinnert mich an 'Verschiebungen' bei Freud. Die Autorin definiert die Art von Information bei einem W , S119 Die fragmentarische Information, die den Kern der hell­sichtigen Wahrnehmung ausmacht, ist offenbar eine Gruppe von Daten, die aus Worten, Gestalten oder aus Empfindungen bestehen kann. Ich schlage vor, einen solchen Wahrnehmungs­kern, eine signifikante Informations­einheit, d.h. das von der hell­sichtigen Wahrnehmung erfasste sinn­tragende Element, ein Skopem (iOitalic) zu nennen. " Das Skopem kann eine Lautfolge (Satz) sein, eine mehr oder weniger aus­geformte Gestalt (Bild oder Szene) oder eine Körperliche Empfindung." (! ML)
    Und nochmal der mögliche Zusammenhang aus der Mutter - Kind Beziehung, S135:
    Die Autorin stellt eine Hypothese auf indem sie annimmt, dass das Kind laufend diese sogenannten Skopeme aufnimmt. Da das Kind bzw. sein Gehirn aber noch nicht reif / entwickelt genug ist, kann es diese Skopeme nicht deuten, haben (aber) einen sichtlichen Einfluss auf seinen psycho­somatischen Zustand. ( soweit über­einstimmend mit der Literatur zum Thema Mutter - Kind)
    Und dann, S136: Die Wahrnehmung der Skopeme beginnt, vollkommen unbewusst, meiner Ansicht nach mit den ersten Lebens­regungen des Menschen(schon im Uterus)
    Sie meint dann noch dass dieses System dem Schutz des unreifen, gefährdeten Menschen dient und mit der selbst­ständigen Verarbeitung der Sinnes­eindrücke seine Bedeutung verliert ( d.h. z.B. bei unverarbeiteten Traumen weiter bestehen kann ? ML). Ja, das wäre eine mögliche Erklärung z.B. für meine Reaktion bei der Aufstellung.

     
  10. Macho, Thomas H. Todesmetaphern, Suhrkamp, 1987
    Zur Logik der Grenzerfahrung
      T. Macho thematisiert unter vielen anderen Themen auch das Thema Mutter - Kind, und in diesem Zusammenhang auch die Vorstellungen von Geburt und Tod.
    So beschreibt er den Tod als einerseits verlockend als Ruhe, Geborgenheit, anderer­seits als schrecklich: erstickende Enge, Schweigen, Ohnmacht. (S245) Diese Ambivalenz empfinden wir auch gegenüber der Mutter, schreibt er: die symbiotische Einheit mit der Mutter = Paradies, andererseits die Furcht vor dem Uterus, von dem wir fürchten, dass er uns verschlingt. Und dann für mich bemerkenswert, da diese Aussage sich weitgehend mit meiner Aussage / Imagination für mein Geburts-Erlebnis deckt (Ich werde hinaus geschwemmt ins Leben, Du wirst hier bleiben und sterben):
    "In jeder späteren Trennungs­erfahrung wird die primordiale Ambivalenz aufs neue belebt;
    Trennungen provozieren Todes­wünsche. »Die Identifikation ist durch die Trennung immer mit einer ›Vergeltung‹ schwanger: ›Ich sterbe‹, weil Du nicht ganz bei mir bist.« Würdest du nicht mehr sein, würde ich wieder ganz(heil)sein.
    Daher:wie Du mir, so ich dir. Die tödliche Gefahr, der das Ich ausgesetzt ist, hat im Erleben ein Korrelat, das möglichst tief ins Unbewußte verdrängt wird:
    nämlich den Todeswunsch gegenüber dem abgetrennten Partner."(!!!ML, Sonderzeichen wie im Original)
    Wow, Danke.
    Bei diesem Text sehe ich nun die unter 'Kristeva, Kapitel / Text über Nerval, beschriebenen Situationen ver­ständlicher beschrieben. Besonders eine Erklärung zu meiner Imagination zu dem Bild 'Zwilling' und Geburt: "Du musst sterben, damit ich leben(geboren - werden) kann.(siehe oben)
    Im Moment über­mannt mich das schier 'Unfassbar' sich zeigende! Ja, nochmal Danke, für die Ernte meiner 'Arbeit'

    Ich habe nach Worten gesucht, diese 'Erkenntnis' zu beschreiben, nein, es ist kein Gefühl, dass es beschreibt. Auch mit Gedanken, Worten fällt es mir schwer darüber etwas zu sagen. Dann ist mir ein Bild aus einem Ausflug in die Berge gekommen: Ich wollte wieder einmal die Milch­straße sehen. An einem schönen Tag war es dann auf einem Berg möglich: viele klare Sterne, die Milch­straße angedeutet. Mit dem Fern­rohr bekam ich eine Ahnung von dem, von einem ganz weiten, unendlichen 'Anfang'. Dieses Bild passt: ein Blick an den un­begreiflichen Anfang hat sich mir gezeigt - wie ein nun entdecktes Gesetz, unabänderlich - noch vor ICH.
    Und noch etwas . S129 "Der Tod dechiffriert sich als sozialer Tod. [...] Todes­metaphern rekurrieren auf Grenz­erfahrungen." Und auch hier wieder auf S364 nimmt er nochmal Bezug auf das Thema Tod (und bezieht sich auf verschiedene Autoren, siehe dort) ; der Tod wird nochmal als Abschied­nehmen vom eigenen Selbst, verlieren einer Person...* eines Ortes, eines Zustandes genannt. Und auch hier wieder der Hinweis auf die Kreativität als Produktion von Symbolen "in denen die abwesenden Objekte als getrennt und ungetrennt zugleich erscheinen:
    Viele Kunstwerke, so der Autor, sind "aus der Trauer entstanden, um sich gegen den Tod aufzulehnen." (S365)

    hierher nochmal zur Erinnerung: an den Verlust meiner 'dänischen Mutter' die mich zu einer 2.Geburt im Alter von ca. 11 Monaten verhalf, und die ich schon nach 6 Monaten wieder verlor (siehe xxx) Hier könnte auch eine Verbindung zu meinem Schrecken bei der Aufstellung passen: die in diesem Prozess 'erschienene, imaginäre Person' nahm meine Seele als die von mir tod-gewünschte, mich verlassene, mit allen Fasern geliebte Person 'wahr'. - ja, passt.
     
  11. Mayer, C. Hieroglyphen der Psyche
  12. Weiß, Heinz: Unbewusste Phantasien als strukturierende Prinzipien und Organisatoren des psychischen Lebens
     
  13. Zöllner, H. M. : Die Baumzeichnung als Spiegel der leidenden Seele
     
  14. Early human brain development:
    Starring the subplate Neuroscience and Biobehavioral Reviews, 92 (2018) 276-290. doi:10.1016/j. neubiorev.2018.06.017
    Tierversuche zeigten, dass die spontan oszillierende Aktivität der Neuronen der Subplatte eine wichtige Rolle bei der Abstimmung der frühen kortikalen Aktivität spielen könnte .
    [...] Die Subplatte dient auch als Warte- und Modellierungs-kompartiment für wachsende kortikale Afferenzen. Die frühesten Afferenzen, die die Subplatte erreichen, sind monoaminerge Fasern die aus dem Hirnstamm stammen (etwa 14 Wochen PMA; .[...] Bald darauf, mit 14-16 Wochen PMA, treffen die ersten thalamo­kortikalen Neigungsfasern ein [...] Daten von Frettchen deuten darauf hin, dass diese Nerven­verbindungen es den Neuronen der Subplatte ermöglichen, auf sensorische Reize zu reagieren (fettML)
    Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)
     
  15. Traumata verändern langfristig die Wahrnehmung
    Ayline Maier, Caroline Gieling, Luca Heinen-Ludwig, Vlad Stefan, Johannes Schultz, Onur Güntürkün, Benjamin Becker, René Hurlemann and Dirk Scheele: Association of Childhood Maltreatment With Interpersonal Distance and Social Touch Preferences in Adulthood, The American Journal of Psychiatry, DOI: 10.1176/appi. ajp.2019.19020212
    Forscher der Uni Bonn untersuchten, wie im Gehirn zwischen­menschliche Berührung verarbeitet wird Menschen mit Misshandlungs­erfahrungen in ihrer Kindheit verfügen später als Erwachsene über eine veränderte Reiz­wahrnehmung. Das haben Wissenschaftler der Medizinischen Psychologie an der Universität Bonn herausgefunden. Traumatisierte Personen empfanden Berührungs­reize weniger beruhigend als Menschen ohne Traumata. Außerdem hielten sie zu unbekannten Personen eine größere soziale Distanz. Wer in der Kindheit gedemütigt, geschlagen oder sexuell missbraucht wurde, hat im Erwachsenen­alter häufiger mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angst­attacken zu kämpfen als Menschen, denen diese Erfahrungen in jungen Jahren erspart blieben. Das zeigen zahlreiche Studien. Doch was sind die Gründe für diese größere Anfälligkeit?
    siehe oben: Early human brain development ?

     
  16. Biological embedding of experience: A primer on epigenetics, 2019
    https://www.pnas.org/doi/ 10.1073/pnas. 1820838116#con2
    Frühe Erfahrungen beeinflussen die Zukunftsergebnisse von Kindern durch biologische Einbettung: Der Prozess, bei dem Erfahrungen dauerhafte Veränderungen in der Funktion eines biologischen Systems mit Folgen für Entwicklung, Verhalten und Gesundheit verursachen .Soziale Erfahrungen im Frühleben (z. B. Frühpflege, Trauma, geistige Gesundheit von Müttern) sind dafür bekannt, zu individuellen Unter­schieden in der Anfälligkeit und Widerstands­fähigkeit für eine Reihe von körperlichen und geistigen Gesundheits­ergebnissen beizutragen .
     
  17. Forschungsbericht 2009 - Max-Planck-Institut für Psychiatrie, 2009
    Gene lernen aus Stress Genes learn from stress https://www.mpg.de/ 431776/ forschungsSchwerpunkt . Zugriff 10/2024
    Epigenetische Leser und Schreiber. Die Methylierung der DNA an speziellen Grundbausteinen, den Cytosinbasen (mC), wird durch eine Gruppe von Eiweißmolekülen abgelesen (engl. MBD, methyl-binding protein). Diese epigenetischen Leser sind zudem Andockstellen für Enzyme, welche die Methylierung der DNA (engl. DNMT, DNA methyltransferase) und ihre Verpackung durch spezielle Eiweiße, sogenannte Histone, kontrollieren [engl. silent chromatin (für die Genregulation unzugängliches Chromatin); active chromatin (für die Genregulation zugängliches Chromatin); engl. HDAC, histone deacetylase). Dadurch können diese Enzyme den epigenetischen Kode umschreiben und die Aktivität von Genen neu programmieren. (fettML)
     
  18. Martin Suter : Small World
    in diesem Roman wird beschrieben, wie ein alter Mann immer weiter in die Demenz fällt. Interessanterweise kann er sich immer besser an Erlebnisse in seiner Jugend erinnern, So viel ich weiß, hat Martin Sutter das mit Besuchen in Altersheimen als möglich erkannt,
     
  19. Verkörperter Schrecken: BESSEL, VAN DER KOLK, G.P. PROBST VERLAG. 2016
    Traumaspuren in Gehirn, Geist und Körper und wie man sie heilen kann
     

    Wie der Titel schon sagt, wird in dem Buch besonders auf die körperlichen Reaktionen auf Traumen hingewiesen, Reaktionen beschrieben. In der meisten psycho­analytischen Literatur geht es dagegen meistens 'nur' um die Beschreibungen geistiger, psychischer Phänomene der von als gestört bezeichneten Verhaltens­weisen.
    z.B. bei dem Thema "Verbindungen zwischen Körper und Gehirn" S91ff. wird auf die Funktion des Vagus-Nerven als Teil des autonomen Nerven­systems eingegangen. Ich kenne diese Verbindung im Zusammenhang mit dem Singen: die Muskeln der Kehle, der Mund-Raum wird über diesen Nerv = von der 'Psyche' geprägt, ist bewusst kaum zu beeinflussen, weil er eben zum autonomen Nervensystem gehört: es sei denn, man versucht es nicht über "ich will" sondern achtet auf körperliche Resonanzen, Empfindungen, arbeitet mit bildlichen Vorstellungen davon.
    Bekannte Beispiele zwischen psychischen Prozessen und deren körperlichem Ausdruck aus dem 'Volksmund':
    - die Angst hat mir die Kehle zugeschnürt
    - meine Herz raste vor Aufregung; - als ich xx sah, war ich sehr verärgert, explodierte geradezu vor Wut.
    Über meinen Gesichtsausdruck teile ich diese Emotion 'wortlos' meinem Gegenüber mit, mein Gegenüber kann meine Gefühle 'lesen'. Dies sind archaische, Basis - Ausstattungen des Säugetier-Gehirns für das Thema 'Kampf und Flucht', gut, eindeutig(er) zu beobachten z.B. bei Tieren.(siehe dazu auch die sogenannte Stress- HPA-Achse, Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren­rinden-Achse )
    In dem Buch wird auch auf die 'unterste (biologische) Ebene' der Verarbeitung von Traumen im Gehirn eingegangen: die Gehirn­aktivität, gemessen über die verschiedenen Typen von Gehirn­wellen über das Verfahren mit Neuro­feedback. Bei Menschen die unter traumatischen Belastungs­störungen leiden(S384) heißt es im Buch Ihre eEEGs weisen sehr unterschiedliche Muster auf.* Oft ist bei ihnen die Aktivität im rechten Schläfenlappen, dem Furchtzentrum des Gehirns, stark erhöht, verbunden mit einer zu starken Aktivität langsamer Gehirnwellen im Stirnbereich.
    Dies zeigt, daß ihr permanent übereregtes Gehirn ihre mentale Aktivität dominiert.
    (* Und so, auf diese Weise, uns einen Eindruck zu vermitteln auf die von der DNA- und 'gelernten' Struktur des Systems 'Gehirn' und dessen 'Chemie'- und Neuronen-Prozessen unter seinen Gehirn-Anteilen . siehe dazu auch einige erwähnte Literatur­hinweise bei mir)
    Erwähnt wird auch, dass es in / durch diesen Zustand zu Lern­störungen kommen kann und die "geistige Klarheit", ich sage 'Bewusstheit' leidet (so auch meine Erfahrung).
    Aber anstatt unsere Gefühle zu verdrängen, sollten wir herausfinden, warum(italiciO) wir uns so und nicht anders fühlen. Wenn wir uns der unablässigen Veränderungen in uns selbst und in der Außenwelt bewusst sind, können wir uns mobilisieren, um mit ihnen zurechtzukommen. Als Weg dahin werden Achsamkeits­übungen** vorgeschlagen. Sie helfen, stärken den medialen Präfrontalkortex, (MPFK) zu beobachten was in uns vorgeht, und so die gestörte Balance in einem traumatisierten Gehirn zwischen der Amygdala und dem medialen Präfrontal­kortex zu verbessern, wieder herzustellen. (** dieses Thema wird im Buddhismus / ZEN schon seit Jahrhunderten als Methode zur 'Befreiung von allem Leid' formuliert und geübt. Ziel ist es letztlich alle Aktivitäten des Denkens und Fühlens(!ML) auszu­schalten. Wenn es denn gelingt, kommt es zu einem Moment(!) 'der staunenden Sprachlosigkeit' = es gibt nichts woran 'man' sich festhalten kann = man sieht ein 'Nichts', so ähnlich in der vielfältigen Literatur dazu. Meist, oder besser, immer kehren wir dann in die Sprache, das Denken, Fühlen zurück, in die Welt mit ihren Objekten. Hm, in meinen Begriffen, Kenntnissen müsste, ja wer?, Zugriff auf 'Informationen', besser Zustände von Gehirn-Arealen haben, die vor dem Prozess der 'Entstehung von Welt im Gehirn' liegen. Ich merke gerade, dass das Thema Achtsamkeit auch mein Thema berührt. Deshalb dazu unten einen extra Literatur-Hinweis.

    Bemerkenswert ist in diesem Zusammen­hang der Versuch des Menschen eben durch diese o.g. genannten Maßnahmen / Eingriffe ?, aber auch vermehrt durch 'Chemie' Einfluss auf das Gehirn = unser Verhalten zu gewinnen. ( z.B. Antidepessiva : die Nervenzellen tauschen Informationen mit Hilfe von Boten­stoffen aus, die bei einer Depression, so lt. Forschung, aus dem 'Gleichgewicht' geraten sind. Im Vordergrund stehen dabei die chemischen Prozesse von Serotonin und Noradrenalin im Gehirn. Antidepressiva sollen das Gleichgewicht zwischen den Botenstoffen wieder­herstellen.) Es wird ja schon geforscht, bei den Chromosomen 'nicht gewünschtes' aus zu sortieren: Die Zytogenetik befasst sich mit Veränderungen menschlicher Chromosomen und den daraus resultierenden Fehlbildungen.

     
  20. Medi­ta­ti­ons­ex­perte Dr. Ulrich Ott im Inter­view: Technikerkasse
    https://www.tk.de/techniker/ magazin/life-balance/ aktiv-entspannen/ meditationsexperte-ulrich-ott- interview-2007132?tkcm=ab, Zugriff 11.2024
    Auszüge: - Wer regelmäßig meditiert, ist nicht nur gelassener und entspannter, er entwickelt auch Konzentrations­fähigkeit und Selbstbewusstsein.
    - Hirnforscher stellen fest, dass sich die beteiligten Hirnareale schon nach wenigen Wochen Meditation vergrößern.
    - Die elektrische Aktivität des Gehirns zeigt langsamere und stärker synchronisierte Wellen.
    - Durch die Wendung nach innen wird auch der eigene Körper viel bewusster.[...] Dementsprechend werden auch die Hirnareale aktiviert, die mit Körper­empfindungen zu tun haben, also der somatosensorische Cortex und der insuläre Cortex. Nach längerer Praxis werden diese Areale größer, und auch die Dichte der synaptischen Verbindungen nimmt zu.
    Hier ist bemerkenswert, dass in der buddhistischen Meditation als 'Hilfe' eine Hinwendung / Imagination zu einer guten 'Mutter' angeboten wird: (zB die 'grüne Tara'. Grün weil sie als friedvolle Erscheinung mit grüner Körperfarbe dargestellt wird.) zur 'Reparatur' gestörter Mutter-Kind Beziehungen, oder ? um die erlebten, umsorgenden, stärkenden Einheitsgefühle mit der Mutter zu aktivieren, Mut zu machen, sich 'in das Unsagbare' fallen zu lassen?.
     

! Diese Texte, Bemerkungen und Literatur­hinweise sind Prosa, Teil meiner persönlicheren Erzählung. Sie genügen daher nicht den Anforderungen die an einen "sachlichen" Text gestellt werden bz. Fakten, Erkenntnissen, Begriffen, Zitat­formulierungen und ggf. Hinweisen auf weitere Literatur etc.


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